Demenz erkennen

Die Grenze zwischen Alterszerstreutheit und Demenz ist häufig schwierig zu erkennen. Erfahren Sie hier, welche Anzeichen für Demenz sprechen.

Was ist Demenz?

Demenz ist kein anderes Wort für Alzheimer, sondern ein Oberbegriff für rund 50 Krankheitsbilder, von denen die Alzheimer-Krankheit die häufigste ist. Sie betreffen das wichtigste Organ des Menschen: das Gehirn. Am Anfang ist es nicht leicht, zwischen Alterszerstreutheit und Demenz zu unterscheiden. Typische erste Anzeichen für Demenz sind beispielsweise massive Wortfindungsstörungen, Orientierungsstörungen oder ein schwindendes Kurzzeitgedächtnis. Ein demenzkranker Mensch verliert nach und nach seine intellektuellen Fähigkeiten wie Denken, Erinnern und Beurteilen. Auch Persönlichkeitsveränderungen sind möglich. Diese Störungen sind bei den Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt und nehmen im Verlauf der Erkrankung zu.

So unterscheiden Sie
Demenz von Depression

Demenz und Depression gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen im Alter. Manchmal wird eine Depression fälschlicherweise für eine beginnende Demenz gehalten. Auch bei einer Depression können Gedächtnislücken oder Verwirrtheit auftreten. Die folgende Tabelle kann eine Orientierung sein. Eine Diagnose muss jedoch in jedem Fall von einem Arzt gestellt werden.

Spricht eher für Depression Spricht eher für Demenz
Eigene Schuldgefühle und Versagensängste spielen eine Rolle. Eine Person mit Demenz beschuldigt eher andere Menschen.
Über Leistungsverlust wird geklagt. Leistungsverluste werden heruntergespielt oder zu verbergen versucht.
Kleinere Orientierungsstörungen Ausgeprägte Desorientierung
Schlaflosigkeit ohne nächtliche Unruhe, Aufwachen mit grüblerischem Denken. Schlaf wird von nächtlicher Unruhe begleitet.

Eine Depression muss behandelt werden. Helfen Sie Ihrem Angehörigen bei diesem Schritt. Eine Altersdepression kann oft erfolgreich therapiert werden. Nicht selten treten beide Erkrankungen gemeinsam auf. Dann wird zunächst die Depression behandelt. Gelingt es, die Schwermut zu therapieren, verbessern sich oft auch die Demenzsymptome.

Ursachen von Demenz

  • Rund zwei Drittel aller Demenzkranken leiden an der Alzheimer-Krankheit. Hierbei gehen Nervenzellen zugrunde und es bilden sich Ablagerungen im Gehirn, sogenannte Plaques.
  • Die zweithäufigste Demenzform ist die gefäßbedingte, sogenannte vaskuläre Demenz. Ihr Anteil beträgt etwa zehn bis 20 Prozent. Sie geht auf Durchblutungsstörungen im Gehirn zurück.
  • Die frontotemporale Demenz ist eine Krankheit, bei der der Abbau von Nervenzellen zunächst im Stirn- und Schläfenbereich des Gehirns stattfindet. In diesen Bereichen werden unter anderem Emotionen und Sozialverhalten kontrolliert.
  • Der Rest entfällt auf Mischformen und andere seltene Demenzerkrankungen.

Hauptrisikofaktor Alter

  • 65 bis 69 Jahre: rund zwei Prozent Erkrankte
  • über 80 Jahre: rund 15 Prozent Erkrankte
  • über 90 Jahre: über 30 Prozent Erkrankte

Behandlung von Demenz

Man unterscheidet primäre und sekundäre Demenzen. Primäre Demenzen haben ihre Erkrankungsursache im Gehirn. Bei sekundären Demenzen liegt eine andere Grunderkrankung vor, die demenzielle Symptome zur Folge hat. In diesem Fall können die Auswirkungen heilbar sein. So etwa bei einigen Stoffwechselerkrankungen, bei denen durch die Therapie der Grunderkrankung Einbußen der Gehirnleistung rückgängig gemacht werden können.

Für primäre Demenzen gibt es leider trotz intensiver Forschung bislang keine Heilungschancen. Medikamente können jedoch den Verlauf der Erkrankung hinauszögern. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, desto länger ist es für den Patienten möglich, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Schreitet die Krankheit fort, braucht der Patient ständige Fürsorge.

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